Star Wars Episode 1
Die dunkle Bedrohung

Copyright by 20th Century Fox Home EntertainmentOriginaltitel: Star Wars Episode 1: The Phantom Menace
Regie: George Lucas
Darsteller: Liam Neeson, Ewan McGregor, Natalie Portman, Jake Lloyd, Ian McDiamird, Anthony Daniels, Kenny Baker, Pernilla August, Frank Oz, u.a.
Region: Region 2
Bildformat: 2.35 : 1 (anamorph)
Ton/Sprachen: Englisch, Deutsch (DD 5.1 EX)
Special Features: Trailer, Making of, Deleted Scenes, u.a.

Filmlänge: 130 Minuten

Schon kurz nach dem Videorelease von EPISODE 1 wurden die Stimmen laut, die eine Veröffentlichung des Films auf DVD wollten. Doch anstatt dies zu machen, brachte Lucasfilm eine Laserdisc heraus. Es sollte noch fast zwei Jahre dauern bis man endlich den ersten STAR WARS-Film auf DVD begrüßen sollte. Allerdings wurde man für das lange Warten reich belohnt, denn diese DVD nutzt da Medium voll aus.

DIE DUNKLE BEDROHUNG besticht durch ein sehr brillantes Bild, dessen Abtastung nur sehr wenig zu wünschen übrig lässt. Absichtlich hat man auf einen Transfer von einer volldigitalen Vorlage (wie z. B. bei TOY STORY 1 & 2, DINOSAUR oder DAS GROSSE KRABBELN) verzichtet, weil man den speziellen Look eines normalen Films haben wollte. Dennoch ist das Bild gestochen scharf und sehr plastisch. EPISODE 1 war auch der erste Film, der im Dolby Digital EX-Verfahren gedreht wurde. Kein Wunder also, dass der Ton auch entsprechend auf die DVD übernommen wurde. Insgesamt erwartet den Zuschauer ein Effektgewitter, das vor allem bei den Kampfszenen zeigt, was es kann. Die Effekte und die Musik kommen klar getrennt aus den Boxen und der Subwoofer wird vor allem beim Podrace stark beansprucht. Eine ideale DVD, um die Bild- und Tonmöglichkeiten zu demonstrieren.

Auch bei den Extras wurde nicht gespart. Auf der zweiten Scheibe des Doppel-DVD-Sets findet man alles, was das Herz begehrt. Hier ein kleiner Überblick:

Der Audiokommentar von George Lucas, Ben Burtt, Rick McCallum, Dennis Muren, Rob Coleman, Scott Quires und John Knoll ist mehr etwas für Fans und sehr technisch gehalten. Er gibt einen guten Einblick in die Entstehung eines Films in der Größe von PHANTOM MENACE, ist aber stellenweise doch etwas trocken.

7 Deleted Scenes, die in der frühen Phase des Films herausgeschnitten wurden, sind für diese Edition fertiggestellt worden. Man kann sie sich einzeln oder in einem Dokumentationsmodus, in dem die Macher auf die Szenen eingehen, anschauen. Letzter ist übrigens zu empfehlen, weil sehr gut informiert wird und im Nachspann noch einige Gags der Effektleute geboten bekommt. Interessant ist auch der Anfang der Dokumentation, in dem Regisseure wie Francis Ford Coppola und Philip Kauffmann auf die Thematik der Deleted Scenes allgemein zu sprechen kommen.

Mit THE BEGINNING bekommt man eine mehr als einstündige Dokumentation über die Dreharbeiten geboten. Ohne Kommentar bekommt man einiges der Arbeit zu sehen, die von der Preproduction bis zum Release geleistet wurde. Zusammengestellt wurde sie aus fast 600 Minuten Material, das während der Dreharbeiten gedreht wurde. Unterscheided sich wohltuend von den üblichen Making ofs auf anderen DVDs, weil man sich hier sein eigenes Bild machen kann.

Die preisgekrönte Internet-Serie über die Entstehung von EPISODE 1 wurde aus dem gleichen Material zusammengestellt, hat aber jede Menge neue Sachen zu bieten. In zwölf Teilen von circa fünf Minuten wird der Einblick hinter die Kulissen noch etwas vertieft.

Fünf weitere Featurettes zeigen verschiedene Sektionen der Produktion aus. Leider sind sie aber so gemacht, wie man es von den üblichen Infomaterialien auf DVDs gewohnt ist. Etwas viel Werbung, aber doch interessant. Zwei Szenen, die mit Hilfe der Multianglefunktion in verschiedenen Phasen der Entstehung angeschaut werden können. Man bekommt hier einen Einblick in die Funktion von Storyboards und Animatics bei der Schaffung eines Films. Geboten wird außerdem der Teaser und der Trailer (beide anamorph) sowie sieben TV-Spots und das Musikvideo Duel of the Fates mit der Musik von John Williams, der bereits in den verschiedenen Making of-Segmenten zu Wort kam, da der Soundtrack für STAR WARS extrem wichtig ist (so George Lucas im Audiokommentar). Ferner gibt es noch Fotogalerien mit Produktionsfotos und Werbematerial.

Das Featurette über die Entstehung des Spiels STAR WARS: STARFIGHTER ist mehr als Werbegag zu sehen. Ein richtigen Informationswert besitzt es eigentlich nicht. Auch der DVD-ROM-Anteil ist sehr bescheiden. Er bietet nur einen Link auf die offizielle STAR WARS-Seite und einer Site, die nur die DVD-Besitzer zu sehen bekommen. Sie bietet im Moment aber noch wenig Infos.

Wem die Extras immer noch nicht reichen, der kann sich noch mit einigen Easter Eggs verweilen, die die Macher des 2-DVD-Sets noch versteckt haben: Beim Start der ersten DVD wählt der Player aus drei verschiedenen Menüarten aus, die zufällig bestimmt werden. Allerdings hat man auch die Möglichkeit gezielt ein Menü auszuwählen. Wenn man während der Warnhinweise die Taste “2” betätigt, bekommt man das Tatooine-Theme angezeigt. Drückt man beim Start  die “Audio”-Taste auf der Fernsteuerung, dann erscheint das Naboo-Theme. An das Coruscant-Theme kommt man, wenn man 2 mal die Taste “2” betätigt.

Ebenfalls auf der ersten DVD befinden sich noch die DVD-Credits und einige Blooper, die sehr witzig sind. An sie kommt man ran, wenn man im Menü für die Tonauswahl die Zahlenkombination “1138” über die Fernsteuerung eingibt. Dabei kommt es an, welchen Player man hat, denn es kann sein, dass man erst “10+” und dann “1” eingeben muss. Wem das zu viel Aufwand ist, kann dieses Feature unter Track 15 direkt aufrufen.

Auf der 2. Disc geht man in das Menü “Nicht verwendete Szenen und Dokumentationen” und wählt dort den Punkt “Nicht verwendete Szenen abspielen” aus. Wenn man nun auf das “Doku Menü” geht und dort die “Rechts”-Taste drückt, leuchtet ein kleines Viereck auf. Drückt man nun “Enter” bekommt man ein kleines Making of für diese Sequenz zu sehen. Die gleiche Prozedur funktioniert auch bei “Verlängertes Pod-Rennen Runde 2”. Auch hier bekommt man eine kleine Featurette zu sehen.

Auch wenn der Film storymäßig nicht so richtig punkten, so bietet die seine technische Umsetzung ein gutes Beispiel dafür, wie eine gut gemachte Special Edition auszusehen hat. Sicher, es sind einige unnötige Spielereien dabei, aber bild- und tontechnisch gehört sie immer noch zu einem der besten Titel, um zu zeigen, was das Medium kann.

Andreas Schweitzer