DER LETZTE SEINER ART

von
Andreas Eschbach

 

Thriller, Bastei Lübbe-Verlag, Mai 2005, TB
ISBN 3-404-15305-7, € 8,95

Vorbemerkung:

Wieder  einmal gelingt es Andreas Eschbach ein spannendes Szenario zu erschaffen und den Leser damit bis zur letzten Seite zu fesseln.

Zur Handlung:

derletzteseinerArtDuane Fitzgerald birgt ein besonderes Geheimnis. Völlig zurückgezogen lebt dieser Mann in einem kleinen Dorf an der irischen Küste. Er erwacht blind und halbseitig gelähmt, aber nicht zum ersten Mal. Allmählich fängt er an, sich Sorgen zu machen. Eine einzige Person hat er bisher ins Vertrauen gezogen. Es handelt sich um den ortsansässigen Arzt Doktor O’Shea, der ihm schon zuvor helfen konnte.

Duane ist ein lebendes Staatsgeheimnis. Nur mit Genehmigung von höchsten Regierungsstellen und vielen Auflagen darf er sich in Irland aufhalten. Vor Jahren gab es ein geheimes Militärprojekt. Man wollte Soldaten für die Schlachtfelder des 21. Jahrhunderts schaffen. Lebewesen mit technischen Implantanten, die automatisch im Gesamtgefüge des Organismus funktionieren und dessen Fähigkeiten über das normale Maß hinaus verstärken, insbesondere die Anpassungsfähigkeit an eine feindliche Umgebung. Also ein kybernetischer Organismus, uns auch besser bekannt unter dem Begriff Cyborg.

In den Muskeln sind Kraftverstärker implantiert, Teile des Skeletts, darunter auch der komplette rechte Arm von Duane F., sind durch Knochen aus einer hochverdichteten Titaniumlegierung ersetzt worden. Er hat elektronische Sinnesorgane, mit denen er ultraviolettes Licht, Gamma- und Röntgenstrahlen, Viren, chemische Kampfstoffe, usw. wahrnehmen kann. Um den großen Energiebedarf zu decken, trägt er eine Nuklearbatterie in sich. Er hatte gehofft ein Held zu werden, stattdessen muss er sich vor aller Welt verbergen. Das Projekt namens „steel man“ wurde eingestellt. Die überlebenden Probanden wurden in den Ruhestand versetzt und erhalten von der Air Force eine Pension. Wie die anderen Teammitglieder erhält er seine Freiheit und darf den Rest seines Lebens dort verbringen, wo er es sich wünscht. Im Gegenzug muss er sich verpflichten zu schweigen.

Über viele Jahre gelingt es Duane F. unauffällig zu leben. Doch plötzlich erkundigt sich ein Asiate nach ihm. Dr. O’Shea setzt Duane davon in Kenntnis, dass es sich dabei um einen merkwürdigen Menschen handelt, der unsympatisch erscheint und aufdringlich Erkundigungen einholt.

Wie ein Stein der losgetreten wird, geraten jetzt die Dinge in Bewegung. Handelt es sich womöglich um den chinesischen Geheimdienst, der ihm auf der Spur ist? Die Ereignisse überschlagen sich. Um von der Handlung nicht zu viel zu verraten, sei an dieser nur angedeutet, dass sich nun weitere Gruppen für ihn interessieren. Da sind der Secret Service, dann amerikanische Sicherheitsbehörden und eine irische Untergrundbewegung, die ins Spiel kommen. Zu spät erkennt Duane F. die wahren Hintergründe. Auch scheint das Militär unter strengster Geheimhaltung noch weitere Forschungen betrieben zu haben. Um zu verhindern, dass diese der Öffentlichkeit bekannt werden, ist man zu allem entschlossen…

Fazit:

Keine Frage, dieser Roman von Andreas Eschbach beschert wieder einmal ein besonderes Lesevergnügen. Er lässt seinen einsamen Helden mit sich selbst und seiner Umgebung auseinander setzen. Duane F. findet in den Werken von Seneca (römischer Dichter und Philosoph) Trost und Zuspruch. 22 Zitate, die oftmals den Kapiteln vorangestellt sind, werten diesen Roman zusätzlich auf. Andreas Eschbach versteht es, die Handlung spannend zu gestalten und mit Weisheiten zu würzen. Dem Urteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung „Eschbach nehmen und lesen“ schließe ich mich aus voller Überzeugung an. Es lohnt sich …

Claas Wahlers, 13. November 2005