Die Sterne voller Hass
von Hubert Haensel

Pabel-Moewig Verlag KG, Science Fiction,
ISBN 3-8118-7519-1, 224 Seiten, 10,80 €

Vorbemerkung:
Schon zu Beginn führt Hubert Haensel den Leser mit einem Zitat von Franz Grillparzer in den Roman ein. „Ein Held ist, wer das Leben Großem opfert. Wer’s für ein Nichts vergeudet, ist ein Tor.“ (Seite 6). Auf einen Satz reduziert könnte dies auch das Motto des vorliegenden Romans sein. Hubert Haensel hat sich „seines“ Protagonisten Reginald Bull angenommen und dazu eine Handlung konstruiert. Wie in den Kosmos-Chroniken Band 1, weiß der Autor auch dieses Mal, Bull gut zu charakterisieren. 

Zur Handlung:
Die Ausgangssituation wird von zwei sehr gegensätzlichen Personen bestimmt. Da haben wir auf der einen Seite Imperator Bostich I., einen wirklichen Arkoniden, und auf der anderen Seite den Residenz Minister für Liga-Verteidigung , Reginald Bull, einen Terraner.

Bull bleibt seinem Grundsatz treu, wenn er sagt „Ich traue Imperator Bostich nicht weiter, als ich ihn sehen kann“ (Seite 8). Auslöser für die Konfrontation sind die 92 verschollenen AGLAZAR-Schlachtschiffe. Diese stellen nach wie vor eine schwer zu kalkulierende Bedrohung in der Milchstraße dar.

Gleichzeitig bedeuten diese Schlachtschiffe  der Inquisition aber auch überlegende Technik und Unangreifbarkeit für konventionelle Waffensysteme. Wer einen AGLAZAR zuerst in seinen Besitz bringen kann, könnte durchaus einen Wissensvorsprung erzielen. Imperator Bostich I. erteilt den Befehl einen Katamar aufzubringen. In seinen langfristigen Plänen hofft er, mit neuer Technik und neuen Waffensystemen, Vorteile gegenüber Terra zu erreichen.

Durch Zufall kommt es zu einer Begegnung mit einem Schlachtschiff. Während des Gefechtes wird der AGLAZAR vernichtet. Kurz zuvor gelingt es aber einem Teil der Besatzung mit einem Beiboot zu entkommen. Die Notlandung des Beibootes auf einem Planeten bleibt nicht unbemerkt. Es kommt zu einem Wettlauf zwischen Arkoniden und Terranern. Der Planet selbst weißt hyperphysikalische Besonderheiten auf, so dass Pararealitäten entstehen.

Die gelandeten „Bergungsteams“ der Terraner und Arkoniden schenken sich nichts, als sie versuchen die Beute für sich zu gewinnen. Hier kommt es auch zur persönlichen Konfrontation zwischen Bostich I. und Bull. Die Gelegenheit für eine Abrechnung ...

Anmerkung:
Für mich als Leser zählt dieser Roman von Hubert Haensel nicht zu den Besten seines Schaffens. Dafür ist die ganze Story nicht faszinierend genug erzählt. Irritierend fand ich die Schilderung der Pararealitäten, hyperphysikalischen Effekte und Überschneidungen mit der Realität. Wiederum als gut gelungen, habe ich die Charakterisierung von Bull empfunden.

Claas Wahlers, Stockholm, 30.11.2003