Star Wars
Schatten des Imperiums

von Steve Perry
VGS, Hardcover
ISBN 3-8025-2435-7, ca. 380 Seiten

Prinz Xizor, Chef der Verbrechervereinigung Black Sun, hat ein Ziel: Er will Darth Vader als rechte Hand des Imperators ablösen. Bevor er sich jedoch seinem Ziel widmen kann, schließt er eine unheilige Allianz mit dem Schwarzen Lord der Sith. Sie vereinigen sich gegen die Rebellenallianz, denn Vader will Luke Skywalker in seine Finger bekommen. Dabe ist ihm jedes Mittel recht. Gleichzeitig befindet sich Han Solo, eingefroren in Carbonit, in den Händen von Boba Fett, der unterwegs ist nach Tatooine, um seine Beute an Jabba The Hut auszuliefern. Ihm auf den Fersen sind nicht nur seine Konkurrenten, sondern auch Leia Organa, die ihren Geliebten um jeden Preis retten will. Sie weiß ganz genau, dass es nur einen gibt, der ihr weiterhelfen kann: der Chef von Black Sun. Die Verbrecherorganisation steht schon lange in Konkurrenz zu den Hutts. Mit der Hilfe von Prinz Xizor will sie versuchen an Han Solo heranzukommen. Sie ahnt dabei nicht, dass sie ihm damit seinen finsteren Planen in die Hände spielt...

Als George Lucas diesen Roman in Auftrag gab, hatte er jenen Hintergedanken, der ihn immer noch zu beherrschen scheint: die Star Wars-Fangemeinde zu melken wo es geht. Hinter SCHATTEN DES IMPERIUMS steht nicht nur der Roman, sondern auch eine nicht sonderlich ambitionierte Comicadaption, ein Ballerspiel und eine CD mit einem symphonischen Soundtrack zum Roman, der von Joel McNeely (THE AVENGERS) geschrieben wurde. Kernstück des Ganzen bildet der Roman von Steve Perry, der zeitlich zwischen DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK und RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER spielt. Trotz allen Kommerz bekommt man allerdings eine nette Überraschung geboten. Steve Perry überrascht mit einer Originalität, die man einem Roman aus dieser Reihe nicht zutrauen würde. Mit einem Gefühl für das Star Wars-Universum breitet er vor dem Leser eine Welt aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Selbst für den nicht so beinharten Star Wars-Freund bietet der Roman einiges von Reiz an. So überrascht der Autor mit einigen interessanten Wendungen, die allerdings auf einen sehr absehbaren Plot hinauslaufen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn eigentlich ist dieser schon durch die Filme vorgegeben. Vor allem die Figur des Prinz Xizor wird dem Leser nahegebracht und man wünscht sich fast, dass ein Schurke von diesem Format in der neuen SW-Trilogie zu sehen gewesen wäre. Jeder seiner Auftritte ist ein kleines Highlight. Vor allem die Szenen, in denen Leia in seinen Armen fast schwach wird, sind hochinteressant zu lesen, denn man muss feststellen, dass es doch Erotik im SW-Universum gibt. Wie schon gesagt wird auch derjenige, der kein so großer Star Wars-Fan ist, seine Freude an dem Roman haben. Perry verliert sich nicht in einer Terminologie, die nur die Fans verstehen, sondern bietet für jeden Leser etwas. Ein wirklich lesenswertes Buch, das man nur empfehlen kann.

Andreas Schweitzer